Pressebericht


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Bericht: Kreuznacher Rundschau 
 

Aktualisiert am Montag, 25. September 2017 12:31 Webmaster


 

Bad Kreuznach (nl).

Der Fechtsport zählt zu den ältesten Sportarten in der Geschichte der Menschheit. Von den Anfängen des Überlebenskampfes mit primitiven Hilfsmitteln über die blutigen Kämpfe in römischen Arenen und die ungestümen Duelle im Morgengrauen war es ein langer Weg zum anspruchsvollen Breitensport der heutigen Tage. Begegnen sich heute Fechtbegeisterte mit kameradschaftlichem Respekt und sportlicher Fairness auf den Fechtböden und in den Sporthallen der Welt, so sind sie doch von einem Leitgedanken der früheren Kämpfe getrieben. Jeder der beiden Kontrahenten will als Sieger die Planche (Kampfbahn) verlassen. Den Gegner beherrschen, im richtigen Augenblick die einzig wirkungsvolle Aktion ansetzen und blitzschnell zustoßen.

„Treffen ohne getroffen zu werden“ heißt immer noch das Motto der Klingenkünstler. Und die Möglichkeiten in Angriff und Verteidigung sind durch diszipliniertes Training von Technik, Taktik und Kondition schier unendlich. Verletzungen gibt es dabei nicht mehr. Ein strenges Reglement, hoch entwickelte Sicherheitskleidung und penible Qualitätskontrollen bei den Waffenstählen machen Fechten zu einer der verletzungsärmsten Sportarten überhaupt. Gefochten wird dabei mit den beiden Stoßwaffen Florett und Degen sowie der Hieb- und Stoßwaffe Säbel. Alle drei Waffen werden in Altersklassen vom Schüler bis zum Senior sowohl von Herren als auch von Damen gefochten. Bei der Entscheidung über gefallene Treffer unterstützt ein Elektromelder den jurierenden Obmann (Schiedsrichter).

Die Fechtabteilung des Kreuznacher Hockey Clubs 1913 e.V. ist seit 1950 dem KHC angegliedert und mittlerweile die einzig noch bestehende Fechtabteilung an der Nahe. Zeit, sich dort mal „rundzuschauen“. Übrigens findet von Donnerstag, 21., bis Samstag, 23. September, ein Schnupperkurs statt. Voraussetzungen: mindestens 8 Jahre, Sportbekleidung, Turnschuhe und einen Fingerhandschuh mitbringen. Am Freitag, 22. September, referiert um 18.30 Uhr Jörg Mielke über die Fechtgeschichte.

Anmeldung unter Tel. 0163-36446225 oder t.heinrich@khc-fechten.de. Auch wenn hier nur „Männer“ im Interview stehen, gibt es durchaus auch Mädels und Frauen, die diesen Sport beim KHC Fechten ausüben.

 

Thimo Heinrich, sportlicher Leiter Fechtabteilung

„Ich habe vor 18 Jahren mit dem Fechten angefangen und bin seitdem mit Leib und Seele im Verein. Fechten ist einzigartig. Erstens macht diesen Sport nicht jeder, zudem braucht man Ausdauer und Konzentration und beansprucht den ganzen Körper. Die Fechtgemeinschaft ist eine super Gruppe – man hat einfach den Drang, herzukommen. Ich hoffe, dass wir hier im Training das Fechten weitergeben und Spaß vermitteln, um die Sportart weiterleben zu lassen.“

Lothar Hartung, ehemaliger Abteilungsleiter

Fechten ist ein Sport, der den ganzen Körper fordert. Nur Körper und Geist gemeinsam machen den Bewegungsablauf perfekt. Und die taktische Komponente spielt eine entscheidende Rolle. Deswegen wird das Fechten auch oft als ‚Schach auf der Planche‘ bezeichnet. Fechten fasziniert durch Vielseitigkeit: Konzentration, Reaktion, Schnelligkeit, Körperbeherrschung, Disziplin, Sportlichkeit und Eleganz – jeder Zug muss gut vorbereitet sein und blitzschnell ausgeführt werden.“

Jonas Thormann, 18 Jahre

„Fechten ist Kombination aus Taktik: Wir müssen nachdenken, was macht der Gegner und was mache ich. Unter dem sportlichen Aspekt strengt Fechten an. Genauigkeit, Fokus, Feinmechanik – das alles macht Fechten aus. Das Training ist gut und sehr anstrengend. Vor allem im Sommer mit der dicken Kleidung, die wir tragen. Ich würde mich freuen, wenn das Bild des Fechtens, der Sportart bekannter wird. Leider werde ich mir einen anderen Fechtverein suchen müssen, da ich bald mein Abi mache und studieren will – leider ist Bad Kreuznach keine Universitätsstadt.“

Dieter Krewet, 64 Jahre

„Ich bin Quereinsteiger und habe mit 55 Jahren erst angefangen, zu fechten. Ich bin an einem Stand der Fechtabteilung auf dem Salinenplatz auf einen Schnupperkurs, den wir jetzt auch anbieten, aufmerksam geworden. Das erste Jahr – bis man richtig kämpfen darf – ist das schwierigste Jahr, wenn man beispielsweise mit einem ‚Pendelball‘ übt; man darf erst dann gegen richtige Gegner kämpfen, wenn man die Turnierreife hat. Jetzt fechte ich auch bei Landesmeisterschaften oder DM – also kann man auch noch im höheren Alter Erfolge haben und etwas erreichen.“

Luca Faier, 14 Jahre

„Ich bin seit drei Jahren im Verein. Aufmerksam wurde ich darauf durch eine Fecht-AG am Röka. Beim Fechten lernt man so ziemlich alles: Disziplin, Koordination, körperliche Anstrengung in allen Bereichen. Das regelmäßige Training der Konzentrationsfähigkeit macht sich auch im Alltag bezahlt und die körperliche Bewegung hält fit. Ich fahre regelmäßig auf Turniere. Eine Karriere gestaltet sich allerdings schwierig, denn das Gehalt ist schlecht. Fechten ist eine Sportart für jedermann und man kann sie in allen Altersgruppen ausüben: Wir haben hier Fechter von 8 bis 74.“

Markus Vogel, Trainer

„Fechten macht süchtig und lässt einen nicht mehr los. Es ist ein Sport, der alles abverlangt. Auch ‚Psychospiele‘ gehören dazu, denn man muss den Gegner lesen. Fechten ist unheimlich abwechslungsreich, aber auch schwierig. Nach dem Training sind die meisten müde nach der körperlichen und geistigen Anstrengung. Die Arbeit in der Gruppe und mit Jugendlichen macht mir besonders Freude – und das gegenseitige Messen. Leider verlassen uns die Jungs im besten Alter, weil viele Bad Kreuznach wegen ihrer Karriere verlassen.

 

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